Grosses Presse-echo in Riga

Artikel

Stellvertretend für alle Pressemitteilungen (13 der lettische Medien) eine Zusammenfassung  des LATVIJAS SABIEDRISKAIS MEDIJIS (LR3)
(frei aus dem Lettischen übersetzt)

EINE NEUE BAROCKORGEL FÜR DEN DOM ZU RIGA

Ein gemeinsames Projekt von Handwerk, Musik und europäischer Freundschaft

Im Herzen der lettischen Hauptstadt entsteht ein außergewöhnliches Instrument:
Im Rigaer Dom, berühmt für seine monumentale romantische Walcker-Orgel, wird derzeit eine neue Barockorgel gebaut – inspiriert von der Klangwelt des 18. Jahrhunderts. Zum ersten Mal entsteht in Lettland ein neues Barockinstrument, das künftig die romantische Orgel auf eindrucksvolle Weise ergänzen wird.

Europäisches Handwerk mit historischem Vorbild

Die Orgel wird im Seitenschiff des Doms ihren Platz finden. Gebaut wird sie von der renommierten Orgelwerkstatt Wegscheider in Dresden, die auf die Restaurierung und den Neubau historischer Instrumente spezialisiert ist. Orgelbauer Kristian Wegscheider beschreibt das Projekt als „eine Rückkehr zu den Ursprüngen des europäischen Orgelklangs“. Vorbild ist der bedeutende Orgelbauer Heinrich Andreas Contius (1708–1795), der im 18. Jahrhundert in Riga, Liepāja und Vilnius wirkte und auch von Johann Sebastian Bach hoch geschätzt wurde.

Gefördert durch starke Partner

Die Idee zu dieser Orgel entstand bereits 2007 – nun wird sie Realität, vor allem dank der Carl-Bechstein-Stiftung, die das Projekt mit einer Million Euro unterstützt. Weitere 400.000 Euro werden noch benötigt. Diese Summe soll in Deutschland und Lettland gemeinsam eingeworben werden, organisiert durch den Förderverein Orgel Dom Riga e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Domgemeinde.

Klang für eine einzigartige Akustik

Wegscheider und sein Team haben die besondere Akustik des Rigaer Doms sorgfältig untersucht. „Die hohen Register klingen wunderbar, aber die tiefen Flöten brauchten mehr Kraft“, erklärt er. Darum wurden zusätzliche Bassregister eingeplant, um den Raum klanglich zu füllen.

Auch die tonale Ausrichtung der neuen Barockorgel wurde überdacht: Sie wird nicht exakt der historischen Stimmung des 18. Jahrhunderts folgen, sondern sich leicht an die Tonhöhe der großen romantischen Domorgel anpassen. So können beide Instrumente gemeinsam erklingen – in derselben Tonhöhe, aber mit deutlich unterschiedlichem Klangcharakter. Damit eröffnen sich neue musikalische Möglichkeiten, ohne den historischen Geist der barocken Klangwelt zu verlieren.

Zwei Orgeln – zwei Klangwelten

Die neue Barockorgel soll die romantische Domorgel nicht ersetzen, sondern mit ihr in Dialog treten. Während die große Orgel für sinfonische Werke des 19. Jahrhunderts steht, bringt die neue Orgel die Musik von Bach, Buxtehude, Händel oder Praetorius zum Klingen. Künftig können beide Instrumente gemeinsam erklingen – als musikalisches Gespräch zwischen zwei Epochen.

Symbol für deutsch-lettische Zusammenarbeit

Das Orgelprojekt verbindet Handwerk, Kunst und kulturelle Partnerschaft. Lettische und deutsche Orgelbauer, Musiker und Förderer wirken gemeinsam daran mit. Wenn alles planmäßig verläuft, wird die neue Barockorgel im Sommer 2027 eingeweiht – als klingendes Zeichen der Freundschaft zwischen Lettland und Deutschland, und als Bereicherung des europäischen Musiklebens.

Fotos: Ulda Muzikanta, Riga 


Spendenkonto des Projektes:   Postbank  •  BIC: PBNKDEFF  •  Konto (IBAN): DE49 1001 0010 0896 3821 02


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